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#1

Gelbes Kaminzimmer

in Gäste-Flügel 21.09.2015 22:04
von Team • 192 Beiträge

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#2

RE: Gelbes Kaminzimmer

in Gäste-Flügel 23.09.2015 16:50
von Nicolas Meunier • 4 Beiträge

Ich war erst seit ein paar Tagen hier. Trotzdem fühlte ich mich schon irgend wie wie zu Hause. Das letzte Mal, als ich meinen Onkel und meine Tante besucht hatte, war schon etwas länger her. Doch dieses Mal war es kein Besuch. Nein, denn ich sollte hier für immer Leben. Zwar nicht direkt im Königspalast, aber in direkter Nähe. Und es würde nicht mehr lange dauern, bis Elodie, meine Frau hier auftauchen würde.

Doch die Ehe zwischen @Elodié Chopin und mir existierte nur auf dem Papier. Denn in Wahrheit war ich homosexuell. Und damit es nicht herauskam, hatte ich Elodie geheiratet. Wir kannten uns schon etwas länger, und sie war in alles eingeweiht. Meine Eltern wussten nichts von unserer Scheinehe. Sie glaubten wir würden uns lieben. In gewisser Weise taten wir es ja auch. Eben nur auf freundschaftliche Art. Und weil ich ja ziemlich hinten in der Thronfolge stand,kümmerte es keinen, ob wir Kinder bekamen, oder nicht.

Weil der Tag etwas kühler war, hatte ich beschlossen, mich ins Kaminzimmer zurückzuziehen, und es mir dort mit einem Buch und einem Becher Tee gemütlich zu machen. Ich hatte die Bediensteten angewiesen, mich nicht zu stören. Denn um ehrlich zu sein, hasste ich es wie ein kleines Kind behandelt zu werden. Aber es war nur mal Gang und gebe, dass einem jeder Wunsch von den Augen abgelesen wurde, wenn man sich im Palast aufhielt. Nachdem ich den Kamin angemacht hatte, wählte ich mir ein Buch aus, und nahm im Ohrensessel neben dem großen Fenster Platz. Den Becher hatte ich auf dem Beistelltisch abgestellt. Dann fing ich an, das Buch zu lesen.

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#3

RE: Gelbes Kaminzimmer

in Gäste-Flügel 23.09.2015 17:31
von Elodié Chopin • 3 Beiträge

Elodié war schon immer ein wenig aufmüpfig gewesen und hatte sich schon als Kind nicht gerne sagen lassen, was sie zu tun hatte. Mit fünf hatte sie irgendwo eine Schere gefunden und sich ihre Haare abgeschnitten, nachdem ihre Mutter sich gegen eine Kurzhaarfrisur ausgesprochen hatte. Auch heute noch ließ sie sich relativ wenig von anderen vorschreiben. "Um Gottes Willen, färbe dir auf keinen Fall die Haare" hatte sie ignoriert und sich für ein pinkstichiges Rot entschieden und "Elodié, ich warne dich, keine Tattoos!" hatte zu ihrem ersten von drei Tattoos geführt. Einer der Gründe, warum der Besuch bei ihren Eltern in Petram alles andere als friedlich verlaufen war. Der einzige Aspekt ihres Lebens, den ihre Eltern nicht nur zu akzeptieren schienen, sondern auch noch stolz darauf waren, war ihre Ehe zu @Nicolas Meunier . Elodie musste sich jedes mal zusammen reißen, nicht laut zu lachen - schließlich war es nur eine Scheinehe.
Sie kannte den blonden jungen Mann schon seit einer halben Ewigkeit, so war das nun mal in Adelsfamilien. Als Herzog von Petram war ihr Vater immer bei Empfängen und Bällen der Königsfamilie dabei gewesen und so hatte sie Nicolas - den Neffen des Königs - kennengelernt. Ziemlich schnell war eine Freundschaft daraus geworden und ihr war von Anfang an klar, dass Nicolas schwul war. Die Scheinehe war ihre Idee gewesen, nachdem er seine Bedenken über einen möglichen Skandal geäußert hatte. Ihre gute Freundschaft und die Tatsache, dass ihre Cognatia-Zeichen notgedrungen schon irgendwie zusammen passen konnten, hatte es sehr glaubwürdig gemacht und ihre Eltern endlich dazu gebracht, Elodie nicht mehr verkuppeln zu wollen.
Von dem Anwesen ihrer Eltern war sie dann direkt nach Creijan City gefahren, ohne die anderen Familienmitglieder zu besuchen, die sie in der Felsenstadt noch hatte. Sie hatte sich gleich zum Palast bringen lassen, denn sie wusste, das Nicolas da sein würde. Es war auch nicht schwer, ihn zu finden - genug Dienstboten schwirrten im Palast herum und die wussten immer, wo sich jeder aufhielt. Es bedurfte also nur ein paar Fragen und die Brünette machte sich auf den Weg in das Kaminzimmer des Gästeflügels. Um ihr Gepäck und sonstige Sachen würde sich ihr Fahrer kümmern, da musste sie sich keine Sorgen machen.
Im Kaminzimmer angekommen erblickte sie auch sofort Nicolas, mit einem Buch in der Hand. Es überraschte sie nicht, ihn so zu sehen und kurz überlegte sie, ob sie ihn nicht stören sollte und gleich ihre Räume aufsuchen sollte, aber sie wollte ihm wenigstens Bescheid sagen, dass sie da war. "Hey Babe." sagte sie also, grinsend, während sie auf ihn zuging und ihm erst einen Kuss auf die Wange drückte, bevor sie sich neben ihn hinsetzte.

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#4

RE: Gelbes Kaminzimmer

in Gäste-Flügel 23.09.2015 18:12
von Nicolas Meunier • 4 Beiträge

Das Feuer flackerte im Kamin, und hin und wieder konnte ich das Knacken der einzelnen Holzscheite hören. Mittlerweile war es etwas wärmer im Raum geworden. Das Buch, welches ich ausgewählt hatte, war Les Miserables. Die Geschichte war traurig und schön zugleich. Sie gehörte zu meinen absoluten Lieblingsgeschichten. Ich war so vertieft in das Buch, dass ich nicht bemerkt hatte, dass jemand im Raum war. Erst als die Stimme von @Elodié Chopin sah ich von meinem Buch auf. Kurz nachdem ich das Buch beiseite gelegt hatte, bekam ich von ihr schon einen Kuss auf die Wange.

Lächelnd sah ich sie an, nachdem sie sich neben mich gesetzt hatte. Ich trank etwas von meinem Tee, dann legte ich eine meiner Hände auf ihren Oberschenkel. "Wie geht es Dir, Süße. Und wie war deine Anfahrt hierher?" Dann küsste ich ihre Wange. Elodie war das Beste, was mir in meinem bisherigen Leben passiert war. Ich konnte mich genau an unser erstes treffen erinnern. Es war auf dem Frühlingsball meines Onkels. An dem Abend hatte ich dutzenden von Frauen die Hand geküsst, und ihnen ein falsches Lächeln geschenkt. Meine Laune war an dem Abend wirklich miserabel. Doch dann kam Elodie. Sie erhellte den Raum mit Sonnenlicht. Und als sie dann vor mir stand, wurde meine Laune schlagartig besser. Den Rest des Abends hatten wir uns unterhalten und getanzt. Und ich hatte ihr sofort von meiner Homosexualität erzählt. Und Elodie hatte mir sofort den Vorschlag mit der Scheinehe gemacht. Und ich hatte sofort zugestimmt. Zum Schein hatten wir noch einige Wochen gewartet. Unsere Eltern waren damals hellauf begeistert.

Man hätte meinen können, dass unsere Ehe eine Art goldener Käfig für Elodie war. Doch dem war nicht so. Denn wir ergänzten uns perfekt. Wir gaben uns immer gegenseitig Alibis. Und jeder von uns hatte seine Freiheiten. Elodie war sozusagen gleichzeitig meine beste Freundin, und eine Art Schwester für mich.

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#5

RE: Gelbes Kaminzimmer

in Gäste-Flügel 23.09.2015 20:31
von Elodié Chopin • 3 Beiträge

Das Kaminzimmer war sehr warm, als Elodie es betrat und sie schmunzelte. Draußen war es nicht mal wirklich kalt - es war ein typischer Herbstanfang mit milden Temperaturen und ausreichend Sonnenschein. Sie selbst hatte ein Tanktop und ein kariertes Hemd an, ohne Jacke. Ein Stil, der ihre Eltern fast immer auf die Palme trieb, besonders in Kombination mit der engen schwarzen Jeans und den guten Chucks, die sie gerne trug. Wenn man sie auf der Straße traf, würde man sie sicher nicht für adelig halten. Nicht mit den Klamotten, ihrer schwarzen Hipster-Brille und ihren Haaren in einem lockeren Dutt. Nein, Elodie machte eher den Eindruck einer typischen jungen Frau der Mittelklasse. Genau deshalb hatte sie auch immer Streit mit ihren Eltern, aber das störte sie nicht.
Sie schob sich die Ärmel etwas höher, während sie auf die Couch zu ging und grinste Nicolas dann an. Sie war froh ihn zu sehen, denn auch wenn sie ihn nicht liebte wie einen Ehemann, war er ihr bester Freund. Ein Stück Familie sogar und sie wusste, dass er sie nie für ihre Entscheidungen verurteilen würde. Bei ihm konnte sie einfach sie selbst sein, ohne Geheimnisse. "Mir geht's ganz gut. Und die Fahrt war perfekt - jede Minute hat mich weiter weg von meinen Eltern gebracht." Das meinte sie sogar nur zum Teil sarkastisch - Treffen mit ihren Eltern brachten sie meist immer in Rage. Sie hasste es, dass ihre Eltern auf sie hinab sehen und sie sie nicht so akzeptieren konnten, wie sie war. Dabei wussten sie nur die Hälfte von all dem, was sie als skandalös bezeichnen würden. Elodie war nur froh, nicht so sonderlich bekannt zu sein - so ließen die Medien sie grundsätzlich in Ruhe. "Und bei dir? Gut eingelebt?" fragte sie, bevor sie einen Blick auf das Buch warf, dass er gerade las. Sie schmunzelte, als sie dass schon etwas mitgenommene Cover von Les Mis zu sehen - @Nicolas Meunier hatte dieses Buch ständig in der Hand. Sie selber mochte es auch, hatte aber andere Lieblingsbücher. Entspannt lehnte sie sich dann zurück und öffnete ihren Zopf, damit ihre Haare locker über ihre Schultern fallen. Sie hatte noch nie das Gefühl gehabt, von dieser Ehe zurück gehalten zu sein - im Gegenteil. Sie hatte so mehr Freiheiten, weil ihre Eltern sich nicht mehr in alles einmischten. Keine arrangierten Dates oder Interventionen. Jetzt ging es nur noch darum, wann sie endlich Kinder haben würde. Wenn es nach ihr ging nie, aber das mussten ihre Eltern nicht wissen. Sie konnte ihren Spaß haben, solange sie diskret war und Nicolas einweihte. Geheimnisse gab es zwischen ihnen nicht, sondern sie deckten einander. Nie würde Elodie ihn verraten, das war ihr klar. Manchmal glaubte sie, dass die ganze Seelenverwandten-Sache auch nicht romantisch sein musste. Vielleicht war Nicolas wirklich ihr Seelenverwandter, bloß auf eine rein platonische Art? Es würde jedenfalls ziemlich viel erklären.

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#6

RE: Gelbes Kaminzimmer

in Gäste-Flügel 23.09.2015 21:31
von Nicolas Meunier • 4 Beiträge

Elodie hatte Klamotten an, die typisch für sie waren. Und ich konnte mir nur zu gut vorstellen, dass es bestimmt wieder Stress mit ihren Eltern gegeben hatte, als sie so das Haus verlassen hatte. Ihre Eltern wollten, dass sie sich wie eine Adelige kleidete. Immer die neuesten Klamotten, und immer top gestylt. Mir persönlich war egal, was @Elodié Chopin trug. Ich mochte sie so wie sie war. Inzwischen hatte sie ihre Haare geöffnet. Die Locken fielen über ihre Schulter.

Liebevoll streichelte ich über ihren Oberschenkel, und lachte, als ich ihre Antwort hörte. " Mir geht es auch ganz gut. Besser, weil du jetzt hier bist."Grinsend zwinkerte ich ihr zu. " Ach, und bevor ich es vergesse, ich hab das zimmer wie beim letzten Mal herrichten lassen. und für unsere Show heute Abend hab ich auch schon alles vorbereitet." Wieder grinste ich sie an. Elodie würde wissen, was ich meinte. Denn wir würden später wieder eine Show abliefern, die sich gewaschen hatte. Mit allem Drum und Dran. Denn mir war klar, dass die Wände Ohren hatten, wenn Elodie und ich hier waren. ich legte mein Buch zur Seite, um Elodie meine volle Aufmerksamkeit zu schenken.

" Und, hast du schon etwas geplant? In Sachen Dates meine ich." Ich wusste, dass Elodie kein Kind von Traurigkeit war. Denn sie erzählte mir immer alles. Und ich verriet ihr alles. Geheimnisse gab es bei uns nicht. Wir führten sozusagen eine offene Beziehung. Dann spielte ich mit einer ihrer Haarsträhnen . "Beinahe hätte ich vergessen, dir etwas zu erzählen. Ich habe Alfred und Barbara gestern Abend in der Speisekammer erwischt. Barbara hat Alfi einen geblasen. Die Gesichter der beiden, als sie mich sahen, waren göttlich. Ich habe dann die Tür wieder geschlossen, und so getan, als hätte ich es nicht gesehen. Dann bin ich essen gegangen. In unserem Lieblingsrestaurant."

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#7

RE: Gelbes Kaminzimmer

in Gäste-Flügel 25.09.2015 18:20
von Elodié Chopin • 3 Beiträge

Früher hatte sie sich noch den meisten Wünschen ihrer Eltern gebeugt, besonders was ihren Kleidungsstil anging. Aber seit dem sie ein Teenager war, ließ sie sich kaum noch etwas sagen. Wenn die Situation es erforderte, dann kleidete sie sich schon angebracht und sie war auch respektvoll, aber sie ließ sich nicht von ihren Eltern zu jemanden machen, der einfach nicht sie war. Im Alltag trug sie nun mal 'normale' Kleidung, so war sie nun mal. Bei Bällen, politischen Events oder anderen besonderen Anlässen kleidetet sie sich ja, wie alle anderen. Die neusten Teile der Designer, perfekt sitzend und angebracht, so dass niemand Einwände hatte. Und wenn sie ehrlich war, hatte sie ihr Hochzeitskleid wirklich geliebt. Karl Lagerfeld hatte es ihr entworfen und es war perfekt gewesen. Auch wenn es eine inszenierte Hochzeit für eine falsche Ehe war, war die Feier an sich ganz schön gewesen.
Elodie lehnte sich etwas weiter vor und lächelte Nicolas an. Sie war schon irgendwie ziemlich glücklich mit ihrem Leben - viele traf es viel schlimmer mit arrangierten Ehen und sie wusste, dass Nicolas immer ihr bester Freund sein würde. "Aww, Babe, Schmeicheleien bringen dich bei mir leider nicht weiter." scherzte sie und zwinkerte ihm zu, bevor sie grinste. Als Neffe des Königs war er zwar etwas weiter unten auf der Thronfolge, aber dennoch sehr beliebt beim König selber - die Räume, die sie bekamen waren nicht nur umwerfend, sondern auch schon fast wie ihre eigenen. Doch dann lachte sie laut auf. Ihre Show, das hatte sie schon fast vergessen. Besonders im Palast redeten die Dienstboten über alles - und nicht nur die. Sie wusste, dass es besonders für Nicolas wichtig war, die Ehe besonders glaubhaft erscheinen zu lassen und Elodie gefiel es, etwas skandalöses zu tun. Das erste Mal hatte sie gerade so ihr Lachen unterdrücken können, inzwischen legten sie beide eine sehr glaubwürdige Show da. "Ich glaube, ich hätte Schauspielerin werden sollen." bemerkte sie schmunzelnd. Nicht, dass ihre Eltern das gut gefunden hätten - die waren schon gegen die paar Theater-Stücke, bei denen sie in ihrer Jugend mitgewirkt hatte.
Kurz überlegte sie bei seiner Frage, schüttelte dann aber den Kopf. "Nein, noch nicht wirklich. Lass uns doch einfach zusammen ausgehen und gucken, wen wir so kennen lernen." Elodié hatte nicht gerne Beziehungen - zumindest keine festen, nicht in der Situation, in der sie war. Dates und One Night Stands hatte sie genügend, aber etwas ernstes wollte sie nicht. Sie mochte ihre Freiheiten und ihr Leben, so wie es war. Es war für sie nichts negatives, Single zu sein - außerdem hatte sie eine Art Beziehung mit @Nicolas Meunier . Sie lehnte sich dann an ihn, als er anfing, mit ihrer Haarsträhne zu spielen, bevor sie ihn erneut breit angrinste. "Was, wirklich? Böses Mädchen, sie wird mir immer sympathischer. Und gut für Alfie - ich dachte er würde als Jungfrau sterben, weil er nicht den Mut haben würde, jemanden anzusprechen, geschweige denn zu flirten." Elodie liebte Klatsch und Tratsch, auch wenn es nur Gerüchte waren. Genug Leute redeten über sie, also konnte sie auch über die anderen reden. "Ich würde es lieben, wenn solche Storys über uns im Umlauf wären. Meine Eltern würden ihren Verstand verlieren. Und vielleicht endlich aufhören, über Enkelkinder zu reden. Nachdem sie weniger als subtil angedeutet haben, dass mit meinem Körper etwas nicht stimmt und das ich doch mal zu einem Spezialisten gehen sollte, wenn nach 'so langer Ehe' noch immer kein Kind auf dem Weg bin, habe ich den großen Fehler gemacht zu gestehen, dass ich noch immer die Pille nehmen, Oh Gott, du hättest sie hören sollen. Das nächste mal nehme ich dich wieder mit." Mit Nicolas an ihrer Seite waren Besuche bei ihren Eltern immer viel einfacher. Nicht nur mochten sie ihn, sondern schenkten sie ihm auch viel mehr Respekt - schließlich hatte er einen höheren Stand, als sie selber.

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